Skip to content

ABC-Analyse

Die ABC-Analyse dient der Priorisierung von Objekten innerhalb eines Unternehmens, indem sie in die Klassen A, B und C unterteilt werden. Diese Einteilung erfolgt anhand ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und hilft dabei, Ressourcen effizienter einzusetzen.

Die Methode wird häufig für Produkte, Kunden, Materialien oder Projekte genutzt und basiert auf Kennzahlen wie Umsatz, Kosten oder Zeitaufwand.

  • Klasse A: Sehr wichtig, hoher Wertanteil
  • Klasse B: Wichtig, mittlerer Wertanteil
  • Klasse C: Weniger wichtig, niedriger Wertanteil

Vorgehensweise der ABC-Analyse

Die Analyse erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Daten erfassen: Ermittlung der relevanten Objekte und ihrer Kennzahlen (z. B. Umsatz pro Kunde).
  2. Sortieren: Anordnung der Objekte nach absteigendem Wert (höchste zuerst).
  3. Klasseneinteilung:
  4. A-Klasse: Meistens ca. 20 % der Objekte generieren 80 % des Gesamtwerts.
  5. B-Klasse: Ca. 30 % der Objekte haben einen mittleren Einfluss.
  6. C-Klasse: Etwa 50 % der Objekte tragen nur geringfügig zum Gesamtwert bei.
  7. Interpretation und Maßnahmen: Ableiten von Strategien zur Optimierung (z. B. Fokussierung auf A-Kunden).

Beispiel zur Berechnung

Ein Unternehmen analysiert den Umsatz seiner 10 Produkte:

Produkt Umsatz (€)
P1 50.000
P2 40.000
P3 30.000
P4 20.000
P5 15.000
P6 10.000
P7 8.000
P8 5.000
P9 3.000
P10 2.000
  1. Gesamtumsatz berechnen:
    50.000 + 40.000 + 30.000 + 20.000 + ... + 2.000 = 183.000 €

  2. Prozentualen Anteil pro Produkt berechnen:

  3. P1: (50.000 / 183.000) × 100 = 27,3 %
  4. P2: (40.000 / 183.000) × 100 = 21,9 %
  5. P3: (30.000 / 183.000) × 100 = 16,4 %
  6. ...

  7. Klasseneinteilung anhand der kumulierten Werte:

  8. Klasse A (80 % des Gesamtumsatzes): P1, P2, P3
  9. Klasse B (15 % des Gesamtumsatzes): P4, P5
  10. Klasse C (5 % des Gesamtumsatzes): P6 - P10

Interpretation:

  • A-Produkte: Hauptumsatzträger → Priorisierte Vermarktung und Lagerhaltung
  • B-Produkte: Mittlerer Einfluss → Optimierung der Bestände
  • C-Produkte: Geringer Einfluss → Mögliche Sortimentsanpassung

Anwendungsbereiche

Die ABC-Analyse findet Anwendung in verschiedenen Bereichen:

  • Materialwirtschaft: Identifikation von wichtigen Rohstoffen für die Produktion.
  • Kundenmanagement: Ermittlung der umsatzstärksten Kunden für gezieltes Marketing.
  • Lagerverwaltung: Priorisierung von Lagerbeständen nach Umschlagshäufigkeit.
  • Projektmanagement: Fokussierung auf die bedeutendsten Projekte für den Unternehmenserfolg.

Vorteile & Nachteile der ABC-Analyse

Aspekt Vorteile Nachteile
Effizienz Fokus auf wichtige Objekte C-Objekte werden oft vernachlässigt
Einfache Anwendung Leicht verständlich, schnell umsetzbar Berücksichtigt keine qualitativen Faktoren
Kostensenkung Ressourcenoptimierung durch Priorisierung Nicht immer für alle Bereiche anwendbar
Strategische Entscheidungen Hilft bei Investitionsentscheidungen Einteilung kann sich im Zeitverlauf ändern

Quellen